Kostenoptimierung bei einem mittelständischen Chemieunternehmen

Ein mittelständisches Chemieunternehmen hatte sich dazu entschieden einen Schlüsselrohstoff neu von einem indischen Lieferanten zu beziehen. Der bestehende europäische Lieferant war schlichtweg zu teuer geworden. Die erwarteten Einsparungen aus dieser Rohstoffumstellung lagen im siebenstelligen Bereich und sollten die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Endprodukts sicherstellen.

Herausforderungen

  1. Der Rohstoff traf in Europa nicht in der erwarteten rieselfähigen physikalischen Qualität ein und musste von einer externen Firma zuerst gebrochen und vermahlen werden.
  2. Obwohl der Rohstoff der chemischen Spezifikation entsprach, zeigte sich eine deutlich schlechtere Umsetzung in der Produktion resultierend in reduzierter Tagesleistung der Anlage sowie einer deutlichen Erhöhung der Fehlchargen.
  3. Fehlchargen mussten in einer anderen Anlage aufgearbeitet werden, was zu erheblichen Zusatzkosten führte.

Während die Produktion auf eine rasche Rückumstellung zum europäischen Lieferanten drängte waren sowohl die Geschäftsleitung als auch der Einkauf davon überzeugt weiterhin vom indischen Lieferanten zu beziehen und das Problem „irgendwie zu lösen“.

Unsere Analyse

Hillisch Consulting wurde beauftragt in einer Analysenphase die Situation quantitativ zu bewerten und eine gemeinsame Lösung für alle Stakeholder auszuarbeiten:

  1. Unsere quantitative TCO-Analyse zeigte, dass im „worst case“ Anlagenbetrieb mit indischem Rohstoff Zusatzkosten in der Größenordnung von 80 % der Rohstoffersparnisse auftraten. Der Betrieb mit dem Rohstoff aus indischer Quelle war somit noch immer profitabler als eine vollständige Rückumstellung.
  2. In unserem Workshop mit Produktionsmitarbeitern wurde klar, dass die bestehenden Probleme während der Umstellungsphase nicht auftraten. In dieser Phase wurde die Anlage mit unterschiedlichen Mischungen aus Material vom europäischen und indischen Lieferanten betrieben.
  3. Der Einkauf zeigte sich zuversichtlich auch vom europäischen Lieferanten durch die neue Konkurrenzsituation deutlich bessere Preise zu erzielen.

Ergebnis

Heute wird die Anlage mit einem Rohstoffmix von 65 % Indien und 35 % Europa ohne nennenswerte Probleme betrieben. Das ursprüngliche Rohstoffeinsparungspotential in Millionenhöhe konnte sichergestellt werden. Eine Investitionsentscheidung zur weiteren Reduktion der externen Vermahlungskosten ist derzeit in Ausarbeitung.